Luftreiniger

Sofern nicht gerade etwas Parfumduft in der Luft liegt oder zuhause nicht mit sonderlich geruchsintensiven Zutaten gekocht wurde, erschließt es sich oftmals nicht, weshalb Luft nicht so rein ist, wie sie es eigentlich sein könnte – oder sollte.

Grundsätzlich muss zunächst festgehalten werden, dass es wirklich reine Luft nur noch an sehr wenigen Orten gibt – keiner davon liegt in Mitteleuropa oder anderen, ähnlich dicht besiedelten Regionen.

Das liegt daran, dass sich die Abgase unseres industrialisierten Lebenswandels auf dem ganzen Globus verteilen. Sie finden sich als Feinstaub durch Bremsabrieb, als Stickoxide, Kohlenwasserstoffe oder ähnliche Chemikalien in der Luft wieder. Sie alle sind entweder menschgemacht oder hauptsächlich aufgrund menschlicher Handlungen in der Atmosphäre, anstatt tief unter der Erde.

Allerdings gäbe es selbst in einer sehr schiffsverkehrsarmen Ecke des Südpazifiks oder irgendwo in der Weite der russischen Urwälder keine gänzlich saubere Luft. Denn die menschgemachten Schadstoffe stellen nur einen Teil der Luftbelastung dar. Der andere ist natürlichen Ursprungs:

• Pollen von diversen Pflanzen
• Tierhaare
• Pilzsporen, etwa von Schimmelpilzen
• Milben
• Viren
• Bakterien
• (Fein)Staub aus natürlichen Quellen

Diese Kombination verschiedenster Schadstoffe findet sich in jedem Kubikmeter Atemluft – und dies leider oft auch sehr konzentriert, weil die meisten dieser Stoffe dazu tendieren, sich in den unteren Schichten der Erdatmosphäre anzureichern. Also genau dort, wo die Menschen leben, schlafen, arbeiten – und atmen.

Hier gilt zudem, dass die Schadstoffbelastung direkt mit der Besiedlungsdichte und deren Umfang zusammenhängt: Je mehr Gebäude in einem Gebiet stehen, je mehr Menschen hier leben und Fahrzeuge rollen, desto weniger findet auf natürlichem Weg ein Luftaustausch statt.

Hierin finden Sie auch den Grund, warum in vielen Städten die Luft gefühlt und real deutlich schlechter ist als auf dem Land: Besonders in Großstädten findet in Abhängigkeit von der Stadtplanung nur eine schlechte bis völlig unzureichende Durchmischung mit Frischluft von außen statt, welche als einzige in der Lage wäre, die Schadstoffkonzentration durch Verdünnung zu reduzieren.

Die Schadstoffe und Partikel in der Luft können beispielsweise Krankheiten auslösen oder uns auf andere Weise schaden:

• Die menschgemachten Schadstoffe haben Auswirkungen auf den gesamten Körper inklusive aller Organe.
• Es können verschiedenste Krankheiten von Asthma über diverse Krebsarten bis hin zu Vireninfektionen entstehen – neueste Forschungsergebnisse verbinden Luftschafstoffe sogar mit Demenz.
• Selbst wenn es sich dabei oft um Langzeitwirkungen handelt, so kann auch die Psyche kurzfristig durch Geruchsbelastungen leiden – oder Allergiker durch Pollen.

Schon 2012 diagnostizierte die WHO acht Millionen Tote weltweit durch Luftverschmutzung. Besonders kritisch: Mehr als die Hälfte (rund 4,3 Mio.) waren auf verschmutzte Innenraumluft zurückzuführen.

Das heißt: Es ist an den meisten Orten nicht nur unzureichend wirksam, die Raumluft durch Lüften verbessern zu wollen, es passiert oft auch das genaue Gegenteil: abgelagerte Schwebstoffe in den zuvor geschlossenen Räumen werden wieder aufgewirbelt, neue werden eingebracht. Höchstens unangenehme Gerüche lassen sich so beseitigen. Das können unsere Luftreiniger und Air Purifier auch – und zudem auch viele andere Schadstoffe aus der Raumluft filtern.

Wenn Sie sich die verschiedenen Modelle von Luftreinigern in unserem VIKING Shop ansehen, werden Sie feststellen, dass sie sich alle ein Stück weit ähneln – halbhohe, vielfach formschön designte Geräte in neutralen Farben.

Was jedoch in den Filtersystemen vor sich geht, ist so simpel, wie es wirksam ist. Denn prinzipiell besteht jeder Raumluftreiniger aus einigen festen Bauteilen:

• Die Steuerungseinheit: Hier können Sie je nach Modell verschiedene Parameter wie etwa die Lüftungsintensität festlegen, eine Timer-Funktion einstellen oder es findet sich ein Empfangsmodul für eine App-Steuerung.
• Das Lüftungssystem: Dies funktioniert ähnlich wie ein Staubsauger oder ein Mantelventilator: Auf einer Geräteseite wird die Luft angesaugt, auf der anderen ausgestoßen.

Das Kernstück der Geräte ist allerdings sein Filtersystem. Je nach Modell finden Sie hier eine ganze Reihe von aufeinander abgestimmten Filterschichten. Typische Techniken sind:

• Ein relativ grober Vorfilter, der große Schwebstoffe zurückhält.
• Der elektrostatische Luftfilter: Eine Platte, die elektrostatisch aufgeladen wird und dadurch selbst feinste Schadstoffe anzieht und festhält.
• Der Aktivkohlefilter, welcher die Luft durch eine spezielle Form von Holzkohle schleust.
• Sogenannte HEPA Filter (High-Efficiency Particulate Air/Arrestance): Dabei handelt es sich um extrem feinmaschige Filter, die je nach Auslegung/Klassifizierung sogar Aerosole im untersten Mikrometerbereich filtern können – kleiner als ein Millionstel Meter. HEPA Filter finden sich auch in verschiedenen Staubsaugermodellen, die somit ebenfalls zur Verminderung von schädlichen Partikeln in der Luft beitragen können.
• Ein Silberionisationsfilter: Dieser leitet die Luft durch feinmaschige, silberbeschichtete Elemente. Da Silber antibakterielle Eigenschaften hat, werden dabei Krankheitserreger abgetötet.
• Ein Wasserfilter: Er kommt typischerweise bei Luftwäschern zum Einsatz. Die Luft durchströmt eine in einem Wasserbad rotierende Bürste. Durch die Oberflächenspannung haften Partikel daran und gleichzeitig wird die Raumluft befeuchtet.
• Der UV-Filter: Hier muss die Luft eine Art Lichtkammer durchströmen, die mit UV-C-Licht geflutet wird. Dessen Wellenlänge liegt am absoluten Ende des Lichtspektrums und ist für Viren und Bakterien tödlich.

Alle Filter, die mit feinmaschigen Schichten arbeiten, sorgen für die Zurückhaltung ungewollter Inhaltsstoffe. Entweder, weil diese Partikel direkt mit dem Filterstoff kollidieren oder, weil dieser für eine Verwirbelung der durchströmenden Luft sorgt, wodurch auch die Partikel verwirbelt werden und sich dann weiter innen im Filterstoff verfangen.

Zwar weist nicht jeder Raumluftreiniger all die genannten Filtersysteme auf, typischerweise werden jedoch mindestens zwei oder drei kombiniert – übrigens nicht nur für gefilterte Luft, sondern auch, um speziell die feinen Filterschichten vor zu schnellem Zusetzen zu schützen.

Steuerung, Lüftung, Filtrierung – diese drei Elemente machen die besten Luftreiniger aus und sorgen dafür, dass große und kleine Räume dauerhaft mit guter Luft versorgt werden können. Hochwertige Luftreinigung ist sogar sensorgesteuert möglich. Dann überwacht das Gerät die einströmende und die gefilterte Luft, wodurch der Filter nur so viel leisten muss, wie aktuell notwendig ist.