Druckerpapier & Kopierpapier

Wenn Sie ein Blatt normales weißes Druckerpapier im Format DIN A4 in der Hand halten, dann schauen Sie auf ein Produkt, das umfassend mit der Kultur- und Technikgeschichte der Menschheit verknüpft ist. Denn tatsächlich liegt der Ursprung des Papiers in den ersten Hochkulturen:

• Schon etwa 3.000 Jahre vor Chr. nutzten altägyptische Kulturen das Mark der Papyrusstaude, um durch Einweichen und Plattklopfen Blätter herzustellen. Damals entstand auch der Name, der bis heute in zahllosen Sprachen dasselbe bedeutet und ähnlich geschrieben wird: Papyrus, Papier, Paper, Papel, Papero…
• Etwa 400 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung wurde in China erstmals Brei aus unterschiedlichen Pflanzenfasern, darunter auch Bambus, sowie Lumpen verwendet. Das daraus gewonnene Papier ähnelte bereits verblüffend seinen modernen Vertretern. Im 6. Jahrhundert war die chinesische Technik bereits so weit fortgeschritten, dass es dort sogar eine florierende Industrie für Toilettenpapier gab – dieses bestand allerdings, ungleich zu heute, aus Reispapier.
• Ab dem Hochmittelalter verbreitete sich Papier auch in Europa. Das älteste europäische Papierdokument datiert auf das Jahr 1109 – rund hundert Jahre später wurden hier die ersten Papiermühlen errichtet.
• Bis zum Jahr 1588 hatte sich das einstige Luxusgut so weit verbreitet, dass hierzulande sogar die erste regelmäßig erscheinende Zeitschrift entstand: mit dem Titel „Meßrelation“. Ein in Köln produziertes Werk, welches jeweils zu den Frankfurter und Leipziger Buchmessen nach Art eines Almanachs die wichtigsten Ereignisse der zurückliegenden Monate beleuchtete.

Selbst, wenn viele damalige Papierprodukte im Vergleich mit heutigem Druckerpapier sicherlich noch gröber waren, so ist der grundsätzliche Aufbau jedoch weitgehend deckungsgleich. Denn ganz gleich, ob damaliges Papier in Braunschattierungen oder ein heutiges Blatt Kopierpapier in reinem Weiß, es steht dahinter immer ein ähnlicher Prozess:

• Als Basis werden faserige Grundstoffe benötigt. Typischerweise wird dazu Holz verwendet, speziell von Birke, Fichte und Kiefer. Je nach Papiersorte werden zudem Stofffasern aus Lumpen (zusätzlich) herangezogen sowie Altpapier.
• Diese Grundstoffe werden gesondert durch unterschiedliche Kochprozesse gesäubert, zerkleinert, vorbereitet und anschließend vermengt. Dabei werden auch etwaige Alt-Farbbestandteile entfernt sowie das Gemisch durch weitere Verfahren gebleicht. Nach einer Trocknung verbleibt ein homogenes Zellstoffgemisch.
• Diesen Faserstoffen werden Zusatzstoffe beigegeben. Vornehmlich Leim sowie etwaige Farbpigmente – letztere jedoch nur, wenn das fertige Papier eine besondere Farbe haben soll. Alle Bestandteile werden gemahlen, miteinander vermengt und anschließend mit Wasser versetzt.
• Es entsteht ein Brei, der auf Siebe aufgetragen wird und dort abtropfen kann. Das so entstehende Vlies ist bereits eine Vorstufe von Papier.
• Das Vlies durchläuft verschiedene Walzenstufen. Jede sorgt dafür, dass die Masse dünner wird, Wasser verliert und die Fasern miteinander verpresst werden. Dabei reagiert auch der Leim. Er sorgt dafür, dass die Bestandteile sich noch besser aneinanderbinden.

Was am Ende aus der letzten Walze austritt, könnten Sie dank der recht glatten Papier-Oberfläche bereits mit einem Permanent-Marker beschriften. Mit härteren Schreibgeräten würde es allerdings noch nicht funktionieren: Auch dieses Endlosblatt enthält noch Wasser und ist deshalb noch nicht völlig stabil. Es erfolgt daher ein Trocknungsschritt in einem Ofen. Danach verbleibt ein einschichtiges Papier, welches sowohl mit Kugelschreibern wie auch Laserdruckern und zahllosen anderen Geräten gleichermaßen gut bedruckt bzw. beschriftet werden kann.

Jetzt bleibt, falls keine Beschichtung benötigt wird, nur noch übrig, das Endlosblatt auf das endgültige Papier-Format zu bringen. Das geschieht in speziellen Schneidapparaten. Sie werden für Druckerpapier typischerweise auf DIN A4 oder DIN A3 eingestellt, beherrschen aber auch weitere (DIN-) Formate.

Nach dem Zuschnitt, müssen die Blätter nur noch gestapelt und verpackt werden – bis Sie diese wieder entpacken, um sie in Ihren Drucker oder Kopierer einzufüllen. Obwohl es ein langwieriges Verfahren ist, sind die weltweit benötigten Papier-Mengen so gigantisch, dass sowohl Herstellung als auch Verkaufspreise ausgesprochen günstig sind.

Im VIKING-Shop haben Sie in Sachen Drucker- und Kopierpapier eine große Auswahl. Diese umfasst jedoch nicht nur unterschiedliche Hersteller und Papier-Formate, sondern auch zahllose Detailfaktoren. Sie sind es, auf welche Sie achten sollten. Denn damit einher gehen sowohl Kosten wie auch Qualität und zahlreiche andere Faktoren.

Papiergewicht

Der wichtigste Schlüssel ist die sogenannte Grammatur des Papiers. Damit bezeichnet man das Gewicht pro Flächeneinheit – bis auf den US-amerikanischen Raum wird dabei ausschließlich die Maßeinheit Gramm pro Quadratmeter herangezogen; in der Papierindustrie spricht man auch vom Quadratmetergewicht.

Typisches Druckerpapier hat eine Grammatur von etwa 80 g/m². Ein leichtes Universalpapier für den alltäglichen Gebrauch. Höhere Grammaturen machen das Blatt schwerer und steifer, dadurch fühlt es sich hochwertiger an – wichtig beispielsweise, wenn Sie Urkunden, Deckblätter oder besondere Verträge ausgestalten möchten. Dabei ist das Papiergewicht deshalb ein so wichtiger Wert, weil sie eine Einschränkung für Drucker und Kopierer darstellt. Vor allem bei höheren Grammaturen haben die Einzugsmechanismen dieser Geräte ihre Grenzen. Bevor Sie bei uns Papier ordern, sollten Sie deshalb die Bedienungsanleitungen Ihres Gerätes lesen. Dort finden sich Angaben über die mögliche Grammatur.

Tipp: Wenn bei Ihnen mehrere Personen Papier einfüllen und nachbestellen können, empfiehlt es sich, die minimal und maximal mögliche Grammatur auf dem Gerät anzubringen. Dauerhaft lässt sich dies hochwertig mit einem Etikettendrucker realisieren.

Weißegrad

Der nächste wichtige Wert ist der Weißgrad (oder Weißheitsgrad) des Papiers. Er wird mit dem sogenannten CIE-Wert angegeben (CIE = Commission internationale de l’éclairage, Internationale Beleuchtungskommission). Dabei handelt es sich, stark vereinfacht ausgedrückt, um einen anhand von Prüfkriterien definierten Zahlenwert.

Je größer die CIE-Zahl, desto weißer ist das Papier. CIE 70 stünde beispielsweise für ein eher ins Graue tendierende Papier mit hohem Recycling-Anteil ohne aufwendiges Bleichen; CIE 160 hingegen wäre ein strahlendweißes Papier.

Dabei gilt: Je höher der CIE-Wert, desto stärker „leuchten“ die darauf gedruckte Farben und desto besser ist der Kontrast auch bei hellen Farben, die sich weniger abheben. Hohe CIE-Zahlen sind außerdem wichtig, wenn es darum geht, dass Ihre ausgedruckten Inhalte exakt so aussehen sollen wie an einem Computerbildschirm.

Opazität oder Lichtdurchlässigkeit

Der nächste Wert der Qualität von Druckerpapier ist die Opazität. Sie bewertet, wie lichtdurchlässig ein Blatt Papier ist. Dieser Wert ist für Sie besonders von Bedeutung, wenn Sie viel mit beidseitigen Drucken arbeiten. Dann sollten Sie einen möglichst hohen Prozentwert wählen – je höher diese Zahl, desto weniger scheinen die auf der Rückseite aufgedruckten Elemente auf die Vorderseite durch.

Oberfläche

Der letzte Wert ist die Oberflächenbeschaffenheit. Normales Papier ist unbeschichtet und nicht veredelt. Es hat deshalb eine matte, relativ raue Oberfläche. Durch zusätzliches Walzen wird daraus eine glatte oder sogar glänzende Oberfläche. Wird überdies ein Bindemittel aufgegeben, wird daraus gestrichenes Papier – wobei dessen Oberfläche wiederum matt bis glänzend sein kann.

Nachhaltigkeit

Auch im Bereich der Recyclingpapiere gibt es eine große Auswahl mit hochweißem Druckerpapier oder solchem mit einem geringeren Weißegrad. Je nach Recyclinggrad (z. B. 50 oder 100 Prozent) sind die Kopierpapiere zertifiziert – mit dem EU Eco Label, dem Blauen Engel, einem PEFC-Zertifikat oder dem FSC-Siegel.

Einsatzzweck

Multifunktionspapier ist universell einsetzbar. Tatsächlich liefern beinahe alle Druckerpapiere für die üblichen Anwendungen mit einem Kopierer, einem Tintenstrahl- oder Laserdrucker und mit den verschiedenen Tinten und Tonern ein gutes Ergebnis. Farblaserpapier ist zusätzlich für den Einsatz eines Farbkopierers oder Farblaserdruckers optimiert. Inkjet-Papier verfügt wiederum um eine besondere Beschichtung, die das Verlaufen der Tinte beim Drucken verhindert.

Kurz zusammengefasst:

• Die Grammatur beschreibt das Papiergewicht bzw. die Papierdicke und wird in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) angegeben.
• Der CIE-Wert beschreibt den Weißegrad des Papiers und reicht bei dieser Anwendung von zirka 50 bis 170. Je höher, desto weißer.
• Die Opazität beschreibt die Lichtundurchlässigkeit und wird in Prozent angegeben. Je größer der Wert, desto weniger scheinen rückseitige Inhalte durch.
• Die Oberflächenbeschaffenheit gibt an, wie matt, glatt oder strukturiert das Papier ist.
• Recyclingpapier wird aus Altpapier hergestellt und schont somit Rohstoffe wie Holz. Es punktet somit im Bereich Nachhaltigkeit.
• Sie haben die Wahl zwischen speziellen Papieren – je nach gewünschtem Einsatzzweck bzw. für die unterschiedlichen Druckerarten.